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20. Juli

Es gibt Dinge, über die man nicht schweigen kann. Und es gibt Dinge, für die man sein Leben einsetzen muss.
Datum:
15. Juli 2025
Von:
Markus Göbel

Am Sonntag jährt sich zum 81. Mal das Attentat auf Adolf Hitler. Claus Schenk Graf von Stauffenberg versuchte, Hitler mit einer Bombe zu töten und damit das mörderische Nazi-Regime zu stürzen und im Anschluss daran den Krieg zu beenden. Es war ein Akt des Widerstands – nicht aus Hass, sondern aus Gewissen und Überzeugung. Viele der am Attentat Beteiligten waren Christen. Sie wussten: Das Schweigen angesichts des Bösen wäre Mitschuld. Und sie wussten: Christus verlangt Gehorsam gegenüber Gott – nicht gegenüber Menschen, die das Gute pervertieren. Stauffenberg schrieb: „Es gibt Dinge, über die man nicht schweigen kann. Und es gibt Dinge, für die man sein Leben einsetzen muss.“ Der christliche Glaube war für viele im 20. Juli eine Quelle des Mutes.

Jesus selbst stand gegen die religiöse und politische Macht seiner Zeit. Und er sagte: „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“ Das sind schöne Worte, aber was hätte ich damals getan und was tue ich heute? Diese Frage lässt sich leicht stellen – und schwer beantworten. Ob ich den Mut zum Widerstand gehabt hätte. Ob ich den Mut zum Widerstand habe? Heute geht es auch wohl nicht darum, den Mut zum Attentat zu haben – sondern den Mut zur Wahrheit, zur Nächstenliebe, zum Widerstand gegen das „kleine Unrecht“ im Alltag: Gegen das Wegsehen bei Ungerechtigkeit. Gegen das Schweigen bei Ausgrenzung. gegen die Angst, für den Glauben einzustehen. Der 20. Juli erinnert uns daran: Christsein bedeutet nicht nur glauben, sondern auch handeln – im Licht Jesu Christi, der selbst das Kreuz wählte, um das Böse zu besiegen.

 

Pfr. Thomas Werner

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