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Ostern auf den Punkt gebracht

Für die Auferstehung kannst du nie zu tot sein!
Michael Wilhelm
Datum:
31. März 2024
Von:
Markus Göbel

„You can never be too dead for ressurection“ – vor Jahren wurde dieses Graffiti an eine Hauswand in Glasgow / Schottland gesprüht.

„Für die Auferstehung kannst du nie zu tot sein“ – für mich ist das Ostern in Kurzform. Ostern, wie auf den Punkt gebracht.

 

Mitten in der Stadt werden diejenigen, die das lesen an die unbezwingbare Macht der Auferstehung erinnert; auch an ihre eigene Auferstehung. An Ostern geht es ja nicht nur um Jesus, sondern auch um uns.

 

Wir wissen doch um die vielen Tode, die wir in uns oder um uns herum erleben und aushalten müssen: wenn alles sinnlos scheint; wenn wir leer und ausgebrannt sind; wenn wir Schicksalsschläge, Kränkungen oder den Tod eines geliebten Menschen verkraften müssen; wenn alles nur noch dunkel ist und wir nicht mehr glauben können, je aus der Trauer herauszukommen …

Und dann sind da auch großen Wunden der Erde: Kriege in der Ukraine und anderswo, abertausende Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien, die verheerenden Auswirkungen der Klimaveränderung und andere Schreckensnachrichten, die uns tagtäglich erreichen.

 

Der Tod hat viele Gesichter, das Leben auch. Und – Gott sei Dank - immer eins mehr.

 

Wer aber aus dem Tod aufersteht, wird fortan mit den Narben seiner Wunden und Verletzungen leben. Wie Jesus, für den seine fünf Wunden sogar zum Erkennungszeichen wurden. Sie setzen das Leben ins Recht.

 

Es gibt über das Rätselhafte und Dunkle hinaus so vieles Helles, Schönes und Lebendiges, wofür wir dankbar sein können: Hoffnung und Vertrauen, Licht und Farbe, Freude und Leidenschaft. Wir sind gewollt, getragen und begleitet. Um uns herum blüht das Leben. Der Frühling kündet davon.

 

 „Für die Auferstehung kannst du niemals zu tot sein“ – ich finde es mutig, dass sich jemand getraut hat, das an seine Hauswand zu sprühen. Er oder sie hat gewollt, dass Menschen mitten in der Betriebsamkeit und Anonymität einer Großstadt an die Möglichkeit ihrer Auferstehung erinnert werden. So tot können wir gar nicht sein, dass Auferstehung auch für uns nicht möglich wäre.

 

Für das Leben sind wir nie zu tot.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern frohe, hoffnungsvolle und lebendige Osterfeiertage. Pastor Michael Wilhelm